Creditreform Bonitätsindex
Punktgenaue Bonitätsbewertung
Der Bonitätsindex setzt sich aus einer Vielzahl bonitätsrelevanter Merkmale zusammen und ermöglicht Ihnen eine schnelle und trennscharfe Einschätzung der Bonität und des Ausfallrisikos eines (potenziellen) Geschäftspartners.
Der Creditreform Bonitätsindex wurde 1984 eingeführt und bildet seitdem das Herzstück der Creditreform Wirtschaftsauskunft und weiterer Auskunftsformate zur Bewertung der Unternehmensbonität.
Zusammen mit einer genauen Angabe zur Ausfallwahrscheinlichkeit ermöglicht der Bonitätsindex eine schnelle und direkte Einschätzung der Bonität - und damit der Kreditwürdigkeit eines Kunden.
Creditreform hat die Berechnungsmethode des Bonitätsindex weiterentwickelt und optimiert. Dabei kommen modernste mathematisch-statistische Analyseverfahren zum Einsatz. Die Weiterentwicklung des Creditreform Bonitätsindex berücksichtigt strukturelle Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur Deutschlands ebenso wie Änderungen der Ausfallwahrscheinlichkeiten in einigen Branchen oder Rechtsformen.
Einsatzgebiete des Creditreform Bonitätsindex
- Hohe Trennschärfe / Vermeiden von Ausfällen durch Insolvenzen
- Basis für die Risikoklassifizierung von Geschäftspartnern und die Bestimmung von Kreditlimiten, Festlegung von Zahlungskonditionen und Sicherheiten
- Integration in Scoringsystemen
- Nutzen durch unabhängige externe Informationen
- Angabe valider Ausfallwahrscheinlichkeiten mit international typischer Definition des Ausfallkriteriums
- Mapping auf eigene Masterskala
- Moderne Software zur Einbindung in Kundensysteme
Bonitätsrelevante Merkmale
Für die Berechnung des Creditreform Bonitätsindex wird eine Vielzahl von Informationen bewertet, anhand welcher die Bonität eines Unternehmens bemessen werden. Zu diesen Merkmalen zählen:
- Krediturteil
- Zahlungsweise
- Jahresabschlussdaten
- Branchenrisiko
- Unternehmensentwicklung
- Umsatz
- Rechtsform
- Unternehmensalter
- Regionenrisiko
- Auftragslage
- Kapital
- Erfahrung Management
- Anzahl Mitarbeiter
- Relation Umsatz / Mitarbeiter
- Relation Kapital / Umsatz
- Externe Zahlungserfahrungen (insbesondere aus dem Debitorenregister Deutschland)
Die einzelnen Informationen werden zu einem Gesamtwert zusammengefasst und in Form einer dreistelligen Zahl dargestellt.
Ermittlung des Creditreform Bonitätsindex
Alle bonitätsrelevanten Merkmale werden im Rahmen einer qualitativen und quantitativen Analyse einzeln bewertet und zu einer Gesamtnote, dem Creditreform Bonitätsindex, verdichtet.
Die Bedeutung der einzelnen Merkmale für die Bonitätsbewertung ist unterschiedlich. Daher werden sie entsprechend ihrer Relevanz gewichtet.
Der Einsatz neuester statistischer Verfahren und Modelle bei der Berechnung sowie umfangreiche Qualitätsprüfungen garantieren die Genauigkeit der Bewertung. Damit einher geht die Fähigkeit, mittels dem Creditreform Bonitätsindex gutes ertragreiches und schlechtes verlustreiches Geschäft in der zukünftigen Perspektive noch exakter unterscheiden zu können, als es bereits in der Vergangenheit möglich war.
Der Creditreform Bonitätsindex kann einen Wert von 100 bis 500 oder 600 annehmen. Das entspricht dem Spektrum zwischen einer ausgezeichneten Bonität und der Zahlungseinstellung. Bei neugegründeten Unternehmen und beim Vorliegen unklarer Sachverhalte wird kein Bonitätsindex vergeben.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen in Deutschland innerhalb von 12 Monaten in eine der beiden schlechtesten Bonitätsklassen des Creditreform Bonitätsindex (500 oder 600) wandert. Diese Definition entspricht den Ausfallkriterien gemäß Basel II.
Geschichte des Creditreform Bonitätsindex
Seit der Einführung des Bonitätsindex im Jahr 1984 wird eine regelmäßige und systematische Qualitätssicherung des Bonitätsindex durchgeführt. Daher ist es im Verlauf der Jahre immer wieder zu punktuellen Weiterentwicklungen des Bonitätsindex gekommen. Seit dem Jahr 2000 ist damit die Creditreform Rating AG beauftragt. Von 1998 bis 2005 wurde die Qualitätssicherung des Bonitätsindex zusammen mit Basel II-Auswirkungsstudien (QIS Basel II, quantitative impact studies für den deutschen Mittelstand) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Schwaiger von der TU Wien erstellt. Seit 2008 wird die qualitative Weiterentwicklung mit Unterstützung und Begleitung von Prof. Dr. Bernd Weiß von der Hochschule Bochum umgesetzt.
Die durchgeführte Weiterentwicklung reiht sich vor diesem Hintergrund ein in die in den vergangenen Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Der neue Bonitätsindex dient der weiteren Optimierung unseres Informationssystems. Dazu hat Creditreform die Berechnungsmethode des Bonitätsindex weiterentwickelt. Die Weiterentwicklung berücksichtigt strukturelle Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur Deutschlands ebenso wie Änderungen der Ausfallwahrscheinlichkeiten in einigen Branchen oder Rechtsformen. So ist die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Gewerbebetrieben in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit bei der Gesellschaftsform GmbH & Co. KG ist hingegen gesunken.
Darüber hinaus hat sich die Datenbasis für die Berechnung erheblich erweitert. So stehen Datenarten wie Jahresabschlüsse (knapp vier Millionen Jahresabschlüsse zu einer Million Unternehmen), Zahlungserfahrungen (fast 90 Millionen Zahlungserfahrungen im Debitorenregister Deutschland) oder Branchenkennzahlen inzwischen in weitaus größerem Umfang für die Bewertung zur Verfügung. Das Ergebnis dieser Weiterentwicklung ist der Creditreform Bonitätsindex2.0.
Häufig gestellte Fragen zum Bonitätsindex
Die nachfolgende FAQ-Liste beantwortet die häufigsten Fragen rund um den Bonitätsindex. Für weitergehende Fragestellungen wenden Sie sich bitte an den für Ihr Unternehmen zuständigen Verein Creditreform.
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Was sind die Gründe für die Weiterentwicklung hin zum Bonitätsindex?
Der Bonitätsindex dient der weiteren Optimierung des Informationssystems von Creditreform. Dazu hat Creditreform die Berechnungsmethode des Bonitätsindex weiterentwickelt. Die Weiterentwicklung berücksichtigt strukturelle Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur Deutschlands ebenso wie Änderungen der Ausfallwahrscheinlichkeiten in einigen Branchen oder Rechtsformen. So ist die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Gewerbebetrieben in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit bei der Gesellschaftsform GmbH & Co. KG ist hingegen gesunken.
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Auf welchen Daten basiert der Bonitätsindex?
Die Datenbasis für die Bonitätsbewertung wurde erheblich erweitert. So stehen Datenarten wie Jahresabschlüsse (knapp vier Millionen Jahresabschlüsse zu einer Million Unternehmen), Zahlungserfahrungen (fast 90 Millionen Zahlungserfahrungen im Debitorenregister Deutschland) oder Branchenkennzahlen inzwischen in weitaus größerem Umfang für die Bewertung zur Verfügung. Das Ergebnis dieser Weiterentwicklung ist der Creditreform Bonitätsindex.
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Gab es bisher keine Modifizierungen des Bonitätsindex?
Der Bonitätsindex wurde 1984 eingeführt und wird seitdem in der Wirtschaftsauskunft von Creditreform dargestellt. Seit Anfang an wird eine regelmäßige und systematische Qualitätssicherung des Bonitätsindex durchgeführt. Daher wurde der Bonitätsindex bereits im Laufe der Jahre kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt. Die jetzt durchgeführte Weiterentwicklung reiht sich vor diesem Hintergrund ein in die in den vergangenen Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Qualitätssicherung.
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Was war das Ziel der Weiterentwicklung?
Das Ziel der Weiterentwicklung bestand in der weiteren Steigerung der Prognosegüte zum Nutzen der Anwender. In einem theoretischen perfekten Bewertungssystem liegen in der besten Risikoklasse keine Ausfälle vor. Gleichzeitig sind alle Ausfälle auf die schlechtesten Risikoklassen konzentriert. Um den Bonitätsindex in diese Richtung weiterzuentwickeln, müssen bonitätsstarke Unternehmen tendenziell besser bewertet werden als bisher, bonitätsschwache Unternehmen hingegen tendenziell schlechter. Damit wird die Bonitätsbewertung noch kleinteiliger und differenzierter. Die permanenten Qualitätskontrollen zeigen, dass der Bonitätsindex genau das leistet.
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Wie wird der Bonitätsindex berechnet?
Für die Berechnung wird eine Vielzahl von Informationen bewertet, auf denen die Bonität eines Unternehmens gründet. Alle bonitätsrelevanten Merkmale werden im Rahmen einer qualitativen und quantitativen Analyse einzeln bewertet und zu einer Gesamtnote, dem Bonitätsindex, verdichtet. Die Bedeutung der einzelnen Merkmale für die Bonitätsbewertung ist unterschiedlich. Daher werden sie entsprechend ihrer Relevanz gewichtet. Der Bonitätsindex kann einen Wert von 100 bis 500 oder 600 annehmen. Das entspricht dem Spektrum zwischen einer ausgezeichneten Bonität und der Zahlungseinstellung. Bei neugegründeten Unternehmen und beim Vorliegen unklarer Sachverhalte wird kein Bonitätsindex vergeben. Wesentlich ist, dass jede Bewertung final durch einen Analysten geprüft und freigegeben wird.
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Welche Merkmale fließen in die Berechnung des Bonitätsindex ein?
Die genaue Merkmalszusammensetzung und die Gewichtung der einzelnen Merkmale variiert je nach Unternehmensform. Im Detail fließen folgende Merkmale in die Bonitätsbewertung mit ein:
- Krediturteil
- Zahlungsweise
- Jahresabschlussdaten
- Branchenrisiko
- Unternehmensentwicklung
- Umsatz
- Rechtsform
- Unternehmensalter
- Regionenrisiko
- Auftragslage
- Kapital
- Erfahrung Management
- Anzahl Mitarbeiter
- Relation Umsatz / Mitarbeiter
- Relation Kapital / Umsatz
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Was wurde am Bonitätsindex geändert?
Der Bonitätsindex dient der weiteren Erhöhung der Prognosegüte der Creditreform Wirtschaftsinformationen. Dazu hat Creditreform die Berechnungsmethode des Bonitätsindex weiterentwickelt. Die Weiterentwicklung berücksichtigt strukturelle Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur Deutschlands ebenso wie Änderungen der Ausfallwahrscheinlichkeiten in einigen Branchen oder Rechtsformen. So ist die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Gewerbebetrieben in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit bei der Gesellschaftsform GmbH & Co. KG ist hingegen gesunken.
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Welche Auswirkungen hat der Bonitätsindex auf bestehende Risikomanagementsysteme?
Der Bonitätsindex dient der weiteren Erhöhung der Prognosegüte der Creditreform Wirtschaftsinformationen. Letztlich wird so das Risikomanagement der Anwender optimiert. Da auch der bisherige Bonitätsindex weiter ausgeliefert wird, entsteht kein Handlungsdruck in der Umstellung bestehender Risikomanagementsysteme. Jedoch zahlt sich die Umstellung dann in mehr Geschäftserfolg durch noch sichere Entscheidungen aus.
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Wie ist der Wert des Bonitätsindex zu interpretieren?
Für die tägliche Praxis ist eine schnelle und sichere Interpretation des Bonitätsindex erfolgsentscheidend. Daher gibt Creditreform nicht nur punktgenaue Ausfallwahrscheinlichkeiten aus, sondern fasst vergleichbarer Schuldner in Bonitäts- bzw. Risikoklassen zusammen und liefert eine verbale Interpretationshilfe aus der sich pragmatische Handlungsempfehlungen ableiten lassen.
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Ist der bisherige Bonitätsindex weiterhin verfügbar?
Ja, der bisherige Bonitätsindex ist weiterhin verfügbar.
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Wann wird der Bonitätsindex über welche Systeme eingeführt?
Die Auslieferung und Anzeige des Bonitätsindex gestaltet sich je nach Lieferweg und eingesetzter Applikation unterschiedlich. Über die folgenden Lieferwege wird ab Einführung standardmäßig nur der Bonitätsindex ausgegeben:
- CrefoDirect CrefoScore 5
- CrefoSprint 8
- CrefoSystem 2
- Creditreform App
- Telefonauskunft
- Creditreform WebServices
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Was passiert bei Nachträgen?
Auf Antrag werden für alle nachtragspflichtigen Auskünfte eines Kunden Wirtschaftsauskünfte in die Mailbox geliefert. Möglich ist eine solche Lieferung über die folgenden Lieferkanäle:
- CrefoDirect
- CrefoScore ab Version 5
- CrefoSystem ab Version 2
- CrefoSprint ab Version 8
- Creditreform WebServices-Schnittstelle für Solutionpartner / Individualanbindungen
Je Mitgliedschaft kann eine Sonderlieferung nur einmal erfolgen.
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Warum kann sich die Bonitätsbewertung eines Unternehmens durch den Bonitätsindex verändern?
Durch die Weiterentwicklung der Berechnungsmethode und den Ausbau der Datenbasis für die Berechnung des Bonitätsindex kann sich der bisherige Indexwert eines Unternehmens verändern. Diese Veränderungen sind das erwünschte Ergebnis der verfeinerten Bonitätsbewertung und der damit verbundenen Steigerung der Trennschärfe des Auskunftssystems.
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Was kann ein Unternehmen tun, das mit der Bonitätsbewertung durch Creditreform unzufrieden ist?
Der erste Schritt sollte immer das direkte Gespräch mit Creditreform sein. Dabei wird dann schnell klar, ob Creditreform bereits alle bonitätsrelevanten Daten zum Unternehmen vorliegen. Eine offene Kommunikation von Finanzinformationen, etwa der Bilanzen inklusive der Gewinn- und Verlustrechnung – trägt dazu bei, die Kreditwürdigkeit zu untermauern und damit die Finanzierungsmöglichkeiten auszubauen und zu verbilligen. Die so gewonnenen zusätzlichen Informationen nutzt Creditreform vor allem dazu, die bereits vorliegende, umfangreiche Datenbasis abzurunden und zu plausibilisieren.
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Was ist ein Scoring-System?
Das Grundprinzip eines Scoring-Systems besteht darin, auf Basis aktueller und historischer Daten, mit Hilfe von mathematisch-statistischen Verfahren, eine Prognose über das zukünftige Kundenverhalten vorherzusagen. Die relevanten Merkmale des Scorings werden mit Gewichten versehen und "bepunktet". Das Ergebnis wird auf eine Skala (z. B. 100-600) übertragen.
Seit dem 01.04.2010 dürfen Scores nur dann genutzt werden, wenn das Scoring-System wissenschaftlich anerkannten, mathematisch-statistischen Verfahren entspricht und die verwendeten Daten für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit erheblich sind.
Der Creditreform Bonitätsindex wurde von Spezialisten der Creditreform Rating AG in Zusammenarbeit mit den Universitäten Innsbruck und Bochum erarbeitet und validiert. Er entspricht dem letzten Stand wissenschaftlicher Erkenntnis und ist damit gesetzeskonform.
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Was sagt die Ausfallwahrscheinlichkeit aus und wie wird sie berechnet?
Die Ausfallwahrscheinlichkeit beschreibt allgemein die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen zahlungsunfähig wird. Creditreform definiert die Ausfallwahrscheinlichkeit als die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Unternehmen in Deutschland innerhalb von zwölf Monaten in eine der beiden schlechtesten Bonitätsklassen des Bonitätsindex wandert.
Diese Definition entspricht den Kriterien gemäß Basel II, wonach ein Ausfall dann vorliegt, wenn eine Forderung seit 90 Tagen überfällig ist oder die Zahlungen eingestellt werden. Creditreform weist in der Auskunft ergänzend zum Bonitätsindex die dem jeweiligen Index-Wert entsprechende punktgenaue Ausfallwahrscheinlichkeit mit aus.
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Was bedeutet Trennschärfe und was ist der GINI?
Ein Ratingsystem ist umso trennschärfer, je besser der Ausfall oder Nicht-Ausfall eines Unternehmens im Voraus prognostiziert werden kann. Die Trennschärfe von modernen Ratingsystemen, wie dem Bonitätsindex, wird durch statistische Gütemaße wie den Gini-Koeffizienten beurteilt. Beim Gini-Koeffizienten handelt es sich um ein relatives Konzentrationsmaß, dessen ermittelter Wert zwischen 0 Prozent (Zufallsverteilung) und 100 Prozent (vollkommene Aufklärung) liegen kann. Somit erlaubt der Gini-Koeffizient Aussagen darüber, um wie viel Prozent ein Ratingsystem einen Ausfall besser voraussagt als eine Entscheidung, die dem Zufall überlassen wird.